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Messenachlese

Tobias Decker • Okt. 07, 2024
Die Messe ist vorbei und ich bin wieder daheim. Es war wieder anstrengend und großartig. 
Die Anfahrt war erstaunlich unproblematisch. Es war fast nichts los auf der A3. Schlafen die Menschen in Köln Samstagmorgen um 8 Uhr noch alle? Auch auf der A52 war nichts los. Erstes Aha-Erlebnis war das Leitsystem der Messe, das ja schon immer versucht hat, Gäste nach Kettwig auf P10 zu locken. Diesmal nicht. Es gab auch keinen Stau bei der Abfahrt in Rüttenscheid. Auf P5 gab es um halb 9 noch ausreichend Parkplätze. Es war also so, wie ich vermutet hatte. Für das Geschrei im Vorfeld sehe ich die Kommunikation seitens der Messeleitung in der Verantwortung. Das hätte man sich sparen können.

Halle 7 füllte sich langsam aber sicher. Kurz vor 10 Uhr war die Spannung dann auch greifbar. Am euphorischen Jubel konnte ich schon mithören, dass sich die Rolltore öffneten, ohne hinsehen zu müssen. Der Einzug in der großen Masse war dann auch der erste kritische Moment. Dieses Jahr war mein Sohn erstmals mit dabei. Für den Fall, dass er verloren gehen sollte, hatte ich spezielle Ausweise mit unseren Telefonnummern gedruckt, so dass meine Frau, meine Schwester und ich erreichbar sind.
Und wer ging als erstes verloren? Richtig, das war ich. Ich wollte mir nur kurz am Messestand die Umhängetasche kaufen, dazu gabs ein schickes Mauspad. Kaum drehe ich mich um, sind alle weg. Großartig! Also gehe ich auf die Suche, mache zwischendurch noch ein Foto mit Meeps und Alea und stelle fest, dass mich die Spiele in Halle 6 und 5 kaum interessieren. Nach einer Stunde war die Familie wieder vereint.
Wir haben dann auch noch hier und da ein paar kleine Spiele angespielt. Im Einzelnen werde ich diese aber noch in einem separaten Bericht abhandeln.
Bis zur Mittagspause hatten wir uns zur Galeria vorgearbeitet. Diese ist ja stets die Hauptschlagader der Messe und entsprechend zu jeder Zeit brechend voll. Dieses Jahr hatte ich aber tatsächlich Luft zum Atmen! Hier wurde tatsächlich Druck aus dem System genommen, in dem die Innenhöfe zugänglicher gemacht wurden.
Anschließend bin ich allein in Halle 3 unterwegs gewesen. Ich wollte unbedingt die Designer von Barbarian Kingdoms treffen. Das ist ja das Schöne an einer großen internationalen Messe. Hier treffen Spielende und Gestaltende zusammen.  Christophe und Aurélie Lebrun standen leider ein wenig verloren am Stand rum. Aber wir haben uns nett unterhalten. Ich glaube, es war für die beiden schön, eine direkte Rückmeldung von einem Fan zu bekommen. Es war das erste Spiel der beiden. Von der ersten Idee zu dem Spiel dauerte es etwa viereinhalb Jahre, bis das Spiel regulär im Handel erschien. Gut zu wissen.
Leider habe ich es über den gesamten Messebesuch nicht geschafft, irgendwo systematisch und konsequent die Stände abzugehen. Selbst in Halle 1 habe ich das nicht hinbekommen. Nach Rollenspielen schaue ich mittlerweile gar nicht mehr. Wozu auch: Meine GURPS und Pathfinder Sammlungen sind voll und für Warhammer brauchen wir nicht viel. Der Pile of Shame ist schon groß genug, aber wir spielen eben nicht jede Woche ein neues Rollenspiel.
Bei Freebooters Fate hatte ich das Glück, Dennis von Diced zu treffen. Bevor ich aber Halle 3 abarbeiten konnte, gab es nochmal eine kurze Familienzusammenführung. Mein Sohn wollte natürlich gerne mit mir zusammen die Tabletop-Spiele sehen. Entsprechend lange standen wir bei den Figuren, die am Golden Demon Wettbewerb teilnahmen. Das ist schon große Kunst, was hier in den Vitrinen ausgestellt war. Bei onpagerules gab es erstmals gedruckte Miniaturen in Startersets. Ich werde jetzt mit einer Echsenmenschen Armee anfangen. Nach Age of Fantasy:Quest soll vielleicht noch dieses Jahr noch eine Version für Grim Dark Future rauskommen.
Eine Brettspiel-Neuheit habe ich dann tatsächlich auch noch gespielt, nämlich Babylon. Dazu werde ich aber auch noch eine eigene Rezension schreiben.
Noch eine amüsante Anekdote: am Stand von burstspiele habe ich mich sehr lange auf englisch unterhalten, bis mein Gegenüber und ich merkten, dass wir beide deutsch als Muttersprache sprechen.
Irgendwann geht dann so ein langer Messetag unweigerlich zu Ende. Schade, muss aber sein. Die Rückfahrt war etwas anstrengend. Samstagabend ist auf der A3 dann doch etwas mehr los.
Aber es war eine erfolgreiche SPIEL ‘24 für mich. Die Ausbeute war ordentlich, die Belastung meiner Kreditkarte auch. An das neue Hallenkonzept muss ich mich noch gewöhnen. Nächstes Jahr muss ich wieder etwas systematischer durch die Gänge gehen. Und wenn mein Sohn wieder mitkommt, müssen wir uns besser organisieren.
Der Termin für die SPIEL ‘25 steht natürlich schon fest: 23. bis 26. Oktober 2025. Wir sehen uns.


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